Nehmen Sie mich - weil jeder Job zählt!

Sehr geehrter Herr Spahn,

"jeder Job ist zumutbar" und "jede Arbeit ist besser als keine Arbeit" - ganz genau!

Wo kämen wir denn hin, wenn jeder Hartz IV Empfänger machen könnte was er wollte und sich von anderen nicht vorschreiben ließe über das Diktat zum Geldverdienen, welche Tätigkeit für wen und unter welchen Umständen Vorrang hat und welche Nebensache ist?

Ganz klar muss es da Spielregeln geben, dass nicht nur die Arbeitslosen erzogen werden, sondern auch die erwerbstätige Masse jederzeit weiß, was ihr blüht, wenn sie doch einmal zu viel Selbstbestimmungslust bekommt, aus einem vorgeordneten und Lebensgrundbedürfnisse finanzieren müssenden Lebens auszubrechen?!

Nicht auszumalen, welches Grauen auf uns zukommt, wenn jeder Mensch ein bedingungsloses Grundeinkommen oder dergleichen erhielte!

Freiheit ist gefährlich für die Menschen und wird doch nur zu gern rein zur Faulheit genutzt, jeder Blick in den Spiegel eines ehrlichen Menschen sollte das offenbaren.

Jeder bis auf ein paar idealistische Freaks oder Gutverdiener würde doch glatt alle Arbeit sein lassen und nur noch im Konsumrausch sozial isoliert sein Dasein fristen. Natürlich gäbe es dann auch gar nichts mehr zu konsumieren, weil keiner mehr etwas herstellen würde, auch nicht die Reichen, die gewohnt sind, mit dem Elend und der Leistung der einfachen Leute Geschäfte zu machen.
Dabei bräche die gesamte Infrastruktur zusammen, denn nur mit Zwang ist der Mensch gewillt, sein eigenes Leben und dessen Grundlagen zu sichern. Hätten wir es sonst vom Faustkeil bis zur Diabetes-App auf dem Smartphone gebracht? Wer würde überhaupt Kinder oder alte Leute pflegen oder sich der Kranken erbarmen, wenn Zwang zum Geldverdienen nicht alles genial simpel regeln würde?

In Anbetracht der naturgesetzartigen Faulheit des Menschen ist es doch sinnvoller, Leute von freiberuflicher Projektarbeit in einen Sexshop zu schicken
(siehe: http://gerichtsverfahrenundklageprozesse.blogspot.com/p/blog-page_7.html)
weil eben wie Sie sagen JEDE Arbeit zumutbar ist -
oder auch zu verlangen, dass man für Geld alles tut - denn Grundrechte auf eine abgesischerte gehorsamsknechtschaftsfreie Existenz für jeden sind keine Basis einer sozialen Gesellschaft, sondern müssen hart verdient werden.

Nein, das ist keine Schuldknechtschaft, sondern Fürsorge - man darf die Menschen schließlich nicht mit ihren Wünschen und Ideen allein lassen und muss diese schnell durch andere ersetzen, wenn sie nicht Gewinn (für jemand Gewinnabschöpfendes) bringen.

Oder die Träumer und Phantasten, die Aussteiger und Querulanten wegsperren, damit ihre heute schon funktionierenden Wege der Nichtzuarbeit zum Kapitalismus nicht Schule machen kann...
Verhungerlassen darf man diese Exemplare aber nicht, denn schließlich brauchen all die Menschen im Karitativen und der Betreuungs- und Zurechtbiegungsindustrie des Sozialen auch weiterhin einen (Vollzeit)arbeitsplatz.

Ja Herr Spahn, ich freue mich sehr, dass Sie ganz klar im alten Denken Ordnung schaffen und Hierarchien halten - allein schon für die Jugend, die schlechter und verdorbener ist als zu allen früheren Zeiten.

Als klare Vertreterin der hierarchischen Strukturen freue ich mich sehr, Sie als meinen zukünftigen Chef auszuwählen, um ihnen zu helfen, allen faulen Hartzern und auch Hartzer*innen das Handwerk zu legen und sie zu willfährigen Dienstboten umzuerziehen im Sinne der Allgemeinheit, also auch im Sinne der steuerzahlenden Kassiererin, Pflegefachkraft oder Ihnen.

Natürlich biete ich Ihnen meine Berater- und untertänigsten Zuarbeitsdienste sowie meinen lackierten Lobbyismus nur gegen Geld an, da es meine oberste Pflicht ist in diesem Staate, mit allen nur erdenklichen Mitteln Geld zu verdienen - und dazu meine Talente, wie das in diesem Schreiben offenbarte, meistbietend einzusetzen.

Mit optimistischem Blick auf eine alternativlose Zukunft im Gesundheitsministerium dieses fortschrittlichen Landes,

FriGGa Wendt
Transferleistungs-Gegenleistungsanbietende
und Pflichtkrankenkassenmitglied

unverbindliche Klickempfehlung:
Grundeinkommen-nein-danke.de


P.S.:
"Soziales Denken ausschalten, Ellenbogen einsetzen" - kein Rat einer arbeitslosen Kifferin, sondern der Rat einer berliner Existenzgründerberaterin, die mit ihrer Methode Menschen aus der unsozialen Hängematte in den Sozialen stand des Steuerzahlers bringen möchte.

Übersicht Bewerbungen in der Dokumentwerkstatt

1 Kommentar:

  1. Na, na, na, na! Wie ist denn das gemein (t)!`
    "Freiheit ist gefährlich für die Menschen und wird doch nur zu gern rein zur Faulheit genutzt, jeder Blick in den Spiegel eines ehrlichen Menschen sollte das offenbaren."

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