Vorbemerkung:
Diana Aman, Vorstandmitglied der Bürgerinitiative bedingungsloses Grundeinkommen, schrieb eine Pressemitteilung zur TV Sendung, in der Alt und Steinhaus zu Gast waren.
Ich las, klickte, schaute und sofort der DRANG mich zu BEWERBEN.
Sehr geehrter Herr Alt,
(Kopie an sanktionsfrei e.V. und andere im bcc zur eigenen Verwendung),
ich habe erfahren, dass Sie neulich mit Frau Steinhaus vom Verein Sanktionsfrei e.V. über Sanktionen diskutiert haben.
Hiermit biete ich Ihnen kostenpflichtig *
NACHHILFE an, da Ihre öffentlich geäußerten Statements auf enorme Lücken in der Wahrnehmung von Hartz IV schließen lassen. Natürlich ist das nur meine bescheidene Perspektive.
Als Erstes schicke ich vorab, dass Frau Steinhaus KEINE FAULHEIT finanziert - denn das wäre ja eine "Gegenleistung", die explizit in ihrem Konzept NICHT VORGESEHEN ist!
Frau Steinhaus und ihr Verein gleichen einen SCHADEN aus, der wirtschaftlich nachhaltig messbar bei Sanktionierten eintritt** - und das UNABHÄNGIG davon, ob die Sanktionen später gerichtlich aus der Welt geräumt werden***
Frau Steinhaus´ Verein unterstützt oder fördert damit nicht explizit ein bestimmtes Lebens- oder Berufs(versagungs)konzept - sondern übernimmt damit eine Aufgabe zur Sicherung von Existenzen, freiwillig aus Geschenken von Spender*innen (!), die eigentlich durch den Staat abgedeckt werden müsste.
Die in ihren Grundrechtsansprüchen unterstützten Menschen können fleißig oder faul sein - was im Auge des Betrachters liegt und was nicht (einzig) mit der Beurteilung einhergeht, ob jemand regelkonform oder "arbeitsvermittlerwünsche vorauseilend gehorsam umsetzend" und in beidem ERFOLGREICH ist oder nicht! Faulheit wird etwa auch gern (bezahlten und nicht aufstockenden) Beamten oder anderen Erwerbstätigen unterstellt, während Mütter unabhängig vom individuellen Dauer-Fleiß "ihr Leben schnell zu ändern haben", wenn sie nicht aus eigener oder privater Unterhaltskasse sich ihre Tätigkeit "leisten können".
Sanktionen sind keine Bußgelder und ebenso wie jene auch nicht berechtigt, die Existenz zu gefährden.
Werter Herr Alt, das Grundgesetz verpasst zwar eine "in Worte Fassung" der "existenziellen Leistungen und des Rechtes auf Wohnen", wie es z.B. Max Reimann 1949 gefordert hätte, doch können diese Rechte aus den vorhandenen Grundgesetzartikeln postuliert werden.
Ein SOZIALER Bundesstaat ist nicht sozial, wenn er Rechte zu ALMOSEN umdeutet oder sie an ein Wohlverhalten koppelt.
Wir brauchen ein GRUNDRECHTEdenken, statt des üblichen Almosen Schenkens!
Dazu habe ich im Internet die Seite "grundrechte-für-alle.de" angelegt, die ich Ihnen als Vorarbeit ans Herz legen möchte.
Grundrechte sind nicht an Spielregeln zu koppeln oder zu diskutieren!
Konflikte um Grundrechte passieren ihrer Natur nach z.B. im Straßenkampf/im rechtfertigenden Notstand oder der Notwehr (da steht Mann gegen Mann, Leben gegen Leben) - sie dürfen NIEMALS Bestraftungs- oder Konditionierungsinstrument sein - nichtmal im Strafvollzug!
Die Nutzung der planetaren Ressourcen zur Absicherung der eigenen Existenz ist nicht nur jedes Menschen, sondern jedes Lebewesens Recht!
Mein Grundrechte-Mitstreiter Ralph Boes**** saß mit Ihnen bei Frau Maischberger.
Sie sagten: "Sie werden nicht hungern oder obdachlos werden" zu ihm - schauen Sie dieses Bild an, das auf eine Blitzdiät mit Gesundheitsschäden zurückzuführen ist, die Herr Boes 2015 durchlebte, weil er konsequent versuchte mit dem Geld auszukommen, was das Jobcenter ihm anbot.
http://grundrechte-brandbrief.de/pics/13b-300px.gif
Zu Ihrer Kenntnis:
Lebensmittelgutscheine übrigens werden häufiger abgelehnt oder nicht angeboten - ich etwa gewann einen Teil meiner Klagen, da man vergessen hatte (?) mir Lebensmittelgutscheine zur Verfügung zu stellen bei 180% Sanktion.
Gern steige ich in eine tiefere Debatte mit Ihnen ein - mit oder ohne Kamera, das ist mir Wurst.
Natürlich erwarte ich nicht, dass Sie sich meiner Meinung anschließen - aber ich kann mir vorstellen, dass ein anderer Blick auf Dinge, die Sie für selbstverständlich halten, auch Ihnen nicht schaden, sondern nutzen wird.
Über eine baldige Rückmeldung sollten wir uns beide freuen und
ich lade Sie hiermit auch gleich zum 15. Januar nach Karlsruhe vor das Bundesverfassungsgericht ein, wo die Sanktionsfrage erörtert wird und ich vor der Tür eine Kundgebung veranstalte, die Sie (gern auch als Kritiker!) besuchen dürfen!
Beste Grüße
FriGGa Wendt
* solange Sie davon ausgehen, dass man für seine Arbeit Geld verlangen muss, verlange ich selbstverständlich (zur Entlastung des Jobcenters) Geld für meine Arbeit
**allein in Berlin wird aus wirtshcaftlichen Gründen jährlich 17000-18000 Haushalten der Strom abgestellt.
Obdachlosigkeit hat noch keine vorliegende Statistik, ist aber täglich im Stadtbild und der Bahn erlebbar und versteckt über prekäre und illegalisierte, nicht einklagbare Mitwohnverhältnisse vorhanden
Sanktionen wirken sich so aus, dass Leute ihre Arbeit ggf. verlieren und hinterher weniger produktiv auch im eingeengt wirtschaftlichen Sinne sind als vorher - bei mir etwa wirkten die Sanktionen völlig vorbei am Integrationsgeschehen und erhöhten nur meine Sichtbarkeit und (gerichtliche) Wirksamkeit als "Rebellin", die nun noch weniger in Angestelltenpositionen passt als je zuvor.
***Ich habe 4 von 6 Sanktionen bereits gerichtlich auflösen lassen - das ging mit öffentlichem Druck schnell - ansonsten wäre ich meine Wohnung (und damit vermutlich auch meine Honorarjobs und mein Kind) losgewesen), nur weil ich einem bestimmten Arbeitsvermittler nicht hörig sein wollte und eigene Geldverdien-Ideen ehrgeizig ohne die geringste aktive Unterstützung des Jobcenters verfolgte.]
**** ich empfehle zur Auffrischung den immernoch vollkommen aktuellen Grundrechte-brandbrief.de des Herrn Boes.
P.S.: falls Sie solche Nachrichten anstrengen oder sich ggf. wiederholen: solange die Verhältnisse sich (zu meinem und anderer Leute) Schaden derart immer wiederholen, muss mit Bewerbungen, offenen Briefen und Einladungen dieser Art als Reaktion auf Ihre öffentlichen Äußerungen gerechnet werden.
Hinweis: dieses Schreiben ist weder von Sanktionsfrei e.V. noch im Auftrag von Helena Steinhaus verfasst. Es drückt zwar Sympathie für sie, ihren Verein und ihren Auftritt aus, Helena selber aber distanzierte sich von dem Schreiben.
AntwortenLöschenWäre eigentlich nicht nötig gewesen, denn ich habe es ja in meinem Namen unterschrieben und sie selber nur über meinen Bezugnahme in Kenntnis gesetzt, damit sie weiß, wie ich auf meine Idee zu wieder mal einer Bewerbung gekommen bin...
Aber vermutlich ist das notwendig im Zeitalter der Onlinegeschäfte und Betrügereien, damit man nicht (belastender Weise) für Dinge verantwortlich gemacht wird, die man selber nicht verzapft hat.
Die an die Mitglieder des Vorstands der Bundesagenturt für Arbeit Frank-J. Weise (Vorstandsvorsitzender), Heinrich Alt (Vorstandsmitglied) und Raimund Becker (Vorstandsmitglied) ausgezahlten Bezüge beliefen sich im Jahr 2011 insgesamt auf rund 730.000 Euro.
AntwortenLöschenDer neue Vorstand der Bundesagentur für Arbeit (BA) Detlef Scheele (Vorsitzender des Vorstandes der BA), Raimund Becker (Vorstand Regionen der BA) und Valerie Holsboer (Vorstand Ressourcen der BA) bekommen momentan im Jahr ca. 900.000 Euro.
Ich denke, für so viel Geld, kann man als „Staatsbeamter“ auch schon mal das eine oder andere Märchen in den Mainstreammedien erzählen. Ein Märchen, das z.B. davon erzählt, dass in Deutschland keine arbeitslosen Menschen hungern müssen oder das Märchen, dass keine Bundesbürger von den Jobcentern obdachlos gemacht werden.
The show must go on – denn dafür bekommen die Leute aus der Chefetage doch schließlich ihr hohes Gehalt, dass sie dem naiven Bürgern in Deutschland die monatlich gefälschten Arbeitslosenzahlen präsentieren, weiterhin das Märchen von genügend gut bezahlten Arbeitsplätzen erzählen und dafür sorgen, dass 1,7 Millionen Hartz IV Kindern nicht einmal neue Buntstifte für die Schule bekommen.
In Frankreich gehen die Bürger auf die Straße und demonstrieren gegen soziale Ungerechtigkeit und bei uns lassen sich die Bürger von den Jobcentern eine Parkbank als neues Zuhause zuweisen, wenn die sich nicht als Arbeitssklaven ausbeuten lassen. Der Vorstand der Bundesagentur für Arbeit füllt sich mit der Not und dem Elend von mehr als 5 Millionen Hartz IV Beziehern seine Bankkonten, während die Artikel 1 GG und Artikel 20 GG immer mehr verblassen und wohl demnächst auf der Müllkippe gänzlich verrotten.
Wenn Hartz IV irgendwann abgeschafft wird, dann hat der Vorstand der Bundesagentur für Arbeit allerdings ein großes Problem, denn dann sprudelt das Geld nicht mehr auf die Bankkonten dieser Leute und sie müssten dann endlich einmal richtig arbeiten und nicht nur Lügenmärchen in den Mainstreammedien verbreiten. In dieser hochtechnisierten Welt gibt es aber keine Jobs mehr, und schon gar nicht für Leute wie Detlef Scheele, ein ehemaliger SPD-Senator aus Hamburg, der Politik-, Sport- und Erziehungswissenschaften studiert hat und jetzt den obersten Arbeitslosenverwalter Deutschlands für 300.000 Euro im Jahr spielen darf.