Bewerbung als Rattenjägerin bei Henner Schmidt (FDP)

"Hartz IV Empfänger sollen Ratten jagen" - Henner Schmidt, FDP

Dazu nun endlich auch von meiner Warte eine Bewerbung.
Ich bin gespannt auf eine Antwort!

Sehr geehrter Herr Schmidt,

hiermit bewerbe ich im Rahmen meiner Job-TEST-Offensive ("die Jobtesterin")
auf eine Stelle als RATTENJÄGERIN.

Aufmerksam auf diese Möglichkeit wurde ich durch die von mir im Rahmen von Kundgebungen regelmäßig mit gezeigten Zitate von Politiker*innen und Expert*innen in Sachen Hartz IV, bzw. den Artikel in der Presse von 2008:

https://www.welt.de/regionales/berlin/article2883034/Hartz-IV-Empfaenger-sollen-Ratten-jagen.html

Wie stellen Sie sich derzeit die Rattenjagd vor - eher auf selbständiger Basis oder im Dienste eines Dienstherren/als Angestellte(r), 1,50EUR Arbeitsgelegenheit oder gegen Aufwandsentschädigung?
Oder darf man gefangene Ratten für den Eigenbedarf (Nahrungsergänzungsmittel, Katzenfutter, Haustierhaltung) mitnehmen?

In wie fern flossen ethische Betrachtungen zum Tierschutz in diese Tätigkeit mit ein?

Ich bin zwar keine Kammerjägerin*, aber eine recht gut gebildete und (nicht dem Medienklischee entsprechende) Hartz-IV-Empfängerin, die sich freut, ihre Expertise, Neugier und Lernfähgikeit öffentlich unter Beweis zu stellen.

Gern teste ich die von Ihnen angebotene Rattenjage-Idee und freue mich, Sie bzw. Ihre Mitarbeitenden oder die Entsprechende Rattenjagd-Zuständigkeit alsbald einmal persönlich sprechen zu können, um die Durchführung und die Stellung entsprechenden Materials zu organisieren.

Ich freue mich von Ihnen zu hören!

Beste Grüße
FriGGa Wendt
"Die Jobtesterin"

P.s.: da ich in meinem ersten Monat außerhalb des Hartz IV Leistungsbezuges als Praktikantin einer wohnungslosen Flaschensammlerin Erfahrungen in jenem Metier sammeln durfte, kann ich die Anforderungen an diese Betätigung und die Umstände dessen unmittelbar mit denen der von Ihnen vorgeschlagenen Rattenjagd ins Verhältnis setzen und auswerten.

*Als kleinen Hinweis vorab: für eine Tierschützerin ist z.B. auch die ethische Komponente des Tötens oder der "Übergabe eines Lebewesens zum Töten" relevant, welche z.B. beim Flaschensammeln nicht auftaucht.

P.P.S.: diese Bewerbung ist alsbald öffentlich einsehbar auf mindestems einem meiner Blogs. Reaktionen darauf werden ebenfalls der Öffentlichkeit mitgeteilt, sie müssen in eigenen Worten von mir nacherzählt werden, falls ich eine streng vertrauliche Nachricht von Ihnen erhalte.
Ich bitte um Missverständnisse durch subjektive Schilderungen zu vermeiden also um eine zitierfähige Nachricht. Namen von Mitarbeitenden außer dem Abgeordneten selber werden im Interesse des Persönlichkeitsrechts anonymisiert.


Alternativ und ergänzend würde ich die "Weltrettung-durch-Therapie.de" vorschlagen.

Übersicht Rubrik "Bewerbung aus Notwehr">>

mehr: "Die Jobtesterin"

6 Kommentare:

  1. erhielt gerade auf anderem Wege folgende kreative Ergänzungen zu so einem Bewerbungsschreiben - herzlich belustigten Dank an die anonyme Quelle!

    "Fehlt noch die Frage , welchen Waffenschein man dafür braucht , je nach Kaliber vielleicht unterschiedlich und wenn man den für Kanone braucht ob man gleich den Führerschein für Panzer dazu finanziert bekommt.

    Darf man mit dem anfallenden Jagderfolg eine Suppenküche für Erwerbslose betreiben , oder darf man sogar Restaurant eröffnen , wem gehört dann der Rattenerlös ?

    Was wird aus den Fellen....kann man gute Warme Jacken für frierende Arme nähen lassen.
    Und wie war das mit der Knochenseife !?

    Die Frage auch : Soll man die Ratten nur quer durch die Stadt jagen ( da mache ich dann gleich mit :)) oder auch erwischen , dann Tod oder lebend....wenn lebend gäbe es noch die Möglichkeit der ökologischen Stromerzeugung im Riesenhamsterrad ,wenn Tod in der Biogasanlage ....sage Dir ungeahnte Möglichkeiten....vor der die Menschen nicht mal zurückschrecken nur weil es eine arme ...nutzlose.... Ratte ist......noch."

    ... Nachtrag von FriGGa als ehemaligem DDR-Kind: wenn bei uns von etwas zu viel vorhanden war, gab es einen Aufruf, dass man sowas kaufen solle ;-)))
    Leute, kauft Ratten ;-P
    Mit den "freien Liberalen" als Partner müssten sich solche Geschäftsideen doch spezifizieren lassen für den modernen Markt, was?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielleicht kommt ja irgendwann einmal der Tag, wo man die "Ratten", die verantwortlich für Armut und Elend in Deutschland sind, durch die Stadt Berlin jagt.

      Löschen
    2. Danke für die Positionsvorlage, Anonym!
      Nun, genau damit es keine "Vergeltungshetzen" im Zuge von möglichen gewaltsamen Unruhen, "wo es um´s Fressen geht", gibt, wo im Zorne alles vergessen wird... plädiere ich immer wieder präventiv dafür, jederzeit bei sich selber anzufangen... denn wir alle sind durch jedwedes Mitwirken an unserer "Struktur" mit für Armut und Elend auf dieser Welt verantwortlich.
      Diejenigen mit mehr Reichweite und "Gefolgschaft" trifft mit Sicherheit eine größere Verantwortung(!), aus der sie sich oft zu gerne ziehen!
      ERINNERN wir sie beharrlich daran, ohne eine ausgemachte Hassprojektionsfläche aufzubauen und dabei die BANALITÄT des BÖSEN zu vergessen... und die klein anmutenden und doch ggf. strukturell in der Masse machtvollen Schritte, die jedeR von uns gehen kann: sich einzusetzen, sich zu verweigern, es anders zu machen, den Rahmen der eigenen Entscheidungskraft maximal ausschöpfen im Sinne der GRUNDRECHTE für ALLE!

      Löschen
  2. hier erreichte mich eine erneute Anregung zur praktischen Umsetzung von einem anderen diese Bewerbung lesenden Menschen:

    "...Ich bin dafür ausschließlich Lebendfallen zu verwenden und die Gäste
    darin (also die netten Kuscheltiere) dann im Garten dieses Herren Schmidt
    anzusiedeln..."

    nun ja, Herr Schmidt muss sich zu seinen eigenen Plänen ja erst noch äußern - oder aber er hat die Idee (von 2008?) bereits verworfen...


    LG
    F.

    AntwortenLöschen
  3. Im Dezember 2008 erregte Henner Schmidt (FDP) Aufsehen, als er vorschlug, man möge zur Bekämpfung der Rattenplage in der Bundeshauptstadt Berlin Bürgerinnen und Bürgern ein Entgelt für erlegte Ratten bezahlen. Schmidts in diesem Zusammenhang gemachte Aussage, „Vor allem Leute, die sonst auch Flaschen sammeln, könnten dann für jede tote Ratte einen Euro bekommen“, löste Proteste aus. [Wikipedia]

    Seit August 2004 ist Schädlingsbekämpfer in Deutschland übrigens ein anerkannter Ausbildungsberuf, zuvor galt er nur als Umschulungsberuf. Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Der Deutsche Schädlingsbekämpfer-Verband e.V. (DSV) ist die Berufsvereinigung der professionellen Schädlingsbekämpfer. Mit Hilfe bestimmter Wirkstoffe – wie Insektiziden, Rodentiziden, Akariziden, Larviziden, im Volksmund als Gift bezeichnet – gehen die Schädlingsbekämpfer gegen Ungeziefer wie Schaben, Flöhe, Zecken, Milben, Mäuse und Ratten vor. Dass Henner Schmidt (FDP), und dann auch noch als studierter Chemieingenieur, so etwas nicht weiß, dass man nicht so einfach Gift an jeden Bürger abgeben darf, ist mehr als bedenklich für einen "Volksvertreter", aber Henner Schmidt ist ja in erster Linie Berufspolitiker und als Berufspolitiker muss man nicht alles wissen, denn dafür hat man als Politiker seine Lobbyisten die für einen denken.

    Vielleicht wollte Herr Schmidt aber gar kein Gift zur Bekämpfung der Ratten an die Hartz IV Empfänger abgeben, sondern dem Hartz IV Empfänger eine Keule geben, mit der man dann der Ratte den Garaus machen kann. Muss man dann eigentlich die toten Ratten ins nächste Jobcenter bringen, um sie dort von einem JC-Mitarbeiter zählen zu lassen, damit man pro Ratte einen Euro vom Jobcenter bekommt? Das wäre ja auch ein neues Feld für das BMAS und die BA, um noch mehr unnötige Arbeitsplätze in den Jobcentern schaffen zu können. Kurse im "Ratten erlegen" wäre sicherlich auch eine neue Einkommensquelle für Weiterbildungsinstitute.

    Vielleicht hätte Henner Schmidt (FDP) sich zunächst aber mal das Tierschutzgesetz anschauen sollen. Das Tierschutzgesetz (TierSchG) in Deutschland ist nämlich als Gesetz zu dem Zweck erlassen worden, „aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen“ (§ 1 Satz 1 TierSchG). Übrigens !!! - Das Tierschutzgesetz beruht verfassungsrechtlich auf dem Staatsziel des Tierschutzes nach Art. 20a GG ('Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung'); aber woher soll ein FDP-Politiker so etwas auch wissen? Man sollte Henner Schmidt (FDP) aber dankbar sein für seine Aussage (Hartz IV Empfänger als Rattenjäger einsetzen zu wollen), denn das ist mal wieder so ein Vorschlag (auf Bildzeitungsniveau) eines Politikers, der nicht bis zum Schluss durchdacht wurde; aber das ist man ja von Politikern (Volksvertretern) - nicht nur aus der FDP - gewöhnt.

    Nun ja, das Wort "Volksvertreter" ist doch ohnehin nur noch ein Begriff aus dem DUDEN, der aber mit der ursprünglichen Definition des Wortes Volksvertreter nichts mehr gemein hat [Volksvertreter = Organ, das die Interessen des Volkes vertritt]. So gesehen ist die FDP noch die ehrlichste Partei in diesem Land, denn die FDP macht schon seit Jahren keinen Hehl mehr daraus, dass sie nur noch die Partei der Reichen und Mächtigen ist und das Millionen arme Bürger, die ohnehin nicht die FDP wählen, für die FDP nur noch zum Pfandflaschen sammeln und Ratten erschlagen gut sind.

    M.S.

    AntwortenLöschen
  4. Das Problem Rattenplage ist natürlich auch unserer Wegwerfgesellschaft geschuldet. Etwa 30% aller Nahrungsmittel wandern ständig in den Müll und damit ernährt man natürlich die Ratten. Berlin ist mit seinen ganzen Touristen auch schon zu einer Müllhalde geworden, überall liegen Essensreste auf den Straßen. Darüber spricht der FDP-Mann aber lieber nicht, dass in Berlin nicht nur Tausende von Polizisten fehlen, um den Bürger vor Gewalt zu schützen, sondern es seit Jahren auch an professioneller Straßenreinigung in Berlin fehlt.

    Seit dem Jahr 2011 gibt es in Berlin eine Schädlingsbekämpfungsverordnung, die Hauseigentümern, Hausverwaltern und Grundstücksbesitzern die Meldung eines Rattenbefalls vorschreibt. Dass aber der Bürger selbst zur Keule gegen die Ratten greifen soll und Mann/Frau pro Ratte einen Euro bekommt, davon steht in der Schädlingsbekämpfungsverordnung allerdings nichts drin. Im Grunde ist das mal wieder eine Frechheit der Partei der Reichen (FDP) gegen arme Menschen. Eine Frechheit die natürlich von der Springerpresse wieder gierig aufgenommen wurde. Arme Menschen sollen also den Dreck beseitigen, den unfähige Politiker seit Jahren machen. Demnächst soll der arme Bürger wohl auch noch für 50 Cent/Stunde die Straßen fegen und vielleicht sogar noch den Hilfssheriff in den Städten spielen, damit die Städte noch mehr Geld für reguläre Jobs einsparen können. Die FDP möchte doch ohnehin seit Jahren alles privatisieren, damit einige Leute in Deutschland - für die die FDP in erster Linie Politik macht - noch mehr Geld scheffeln können. Millionen Hartz IV Empfänger, die durch Androhung von Nahrungsentzug und Obdachlosigkeit durch eine skrupellose und grundgesetzwidrige Politik schon alles machen müssen, hat man sich ja seit Schröders Agenda 2010 als Arbeitssklaven schon hingebogen.

    AntwortenLöschen